Verknüpfung von Liebe und (Trauer)Leid
Verknüpfung von Liebe und (Trauer)Leid
Als Frau, die beruflich stets mit den Themen Tod und Trauer zu tun hat, beobachte ich folgendes -
besonders auch auf Social Media-Plattformen in Trauergruppen:
Viele Menschen, die einen geliebten Angehörigen verloren haben, halten an ihrer Trauer sehr lange fest.
Oft ist zu lesen: Es wird jedes Jahr schlimmer!
Ich frage mich: Warum ist das so? Warum empfinden Menschen dies in so schmerzhafter Weise, die kein Ende zu nehmen scheint?
Meine Vermutung: Da scheint ein Glaubenssatz in den Köpfen der Betroffenen vorzuherrschen:
"Wenn ich meinen geliebten Menschen wirklich geliebt habe, darf ich nicht aufhören zu trauern!"
Wir neigen dazu, Liebe mit Leid zu verknüpfen, doch so, wie wir vom Ursprung her gemeint sind, ist das
nicht vorgesehen - da bin ich mir sicher!
Wenn die Seele eines Menschen beschlossen hat, diese irdische Ebene zu verlassen und nach Hause zu gehen (das tut sie tatsächlich und niemand anderes, weder Gott, noch das Schicksal oder sonstige Mächte), dann darf ich sie auch in Dankbarkeit und mit meinen besten und liebsten Gedanken ziehen lasssen.
Dies heißt nicht, dass der Mensch beschlossen hat, uns zu verlassen, doch die Seele ist die Chefin, die den Zeitpunkt wählt, wann sie ihren Körper verlässt und geht.
Wir dürfen Liebe und Leid zu unserer Entlastung wirklich entkoppeln, dürfen aufhören zu trauern, dankbar sein für die gemeinsam verbrachte Zeit, die guten Erinnerungen in uns bewahren und den Menschen, die Seele weiter lieben.
Auch können wir weiterhin eine lebendige Verbindung zu der geliebten Seele halten, wir können mit ihr reden, sie wird uns antworten, uns eindeutige Zeichen senden, all das ist möglich.
Doch bitte: Lassen Sie die Seele frei, halten Sie sie nicht durch Trauer fest, da sie aus Liebe und Mitgefühl zu uns sonst nicht ihren
angedachten Platz in der geistigen Welt Zuhause einnehmen kann.
Unsere Trauer hält sie an diese irdische Ebene - und uns selbst an Leid gebunden; das muss nicht sein, ist nur destruktiv - für alle Beteiligten!
Lassen wir in Liebe los!
Trostvolle, freie Grüße,
Anja Weiß