"Ich", "mein", "mir" in Trauerreden
"Ich", "mein", "mir" in Trauerreden
Ein herzliches und freundliches "Hallo" zum Thema Ego in Trauerreden.
Es ist sicher höflich und respektvoll gemeint, wenn Trauerredner*innen sich der Trauergesellschaft persönlich vorstellen.
"Mein Name ist Maxine Mustermann, ich bin Freie Trauerrednerin und ich begleite Sie heute durch die Trauerfeier Ihres lieben
Vorname Nachname".
In der weiteren Rede heißt es dann zum Beispiel:
"Ihr Bruder Manfred hat mir bei meinem Besuch über seine liebe Schwester erzählt, dass sie in der gemeinsamen Kindheit..."
Meine Meinung dazu ist, dass meine Person als Dienstleisterin mit Herz für die Trauergäste unwichtig ist,
wie ich heiße, wer ich bin, was mir erzählt wurde.
Meine Worte sind wichtig! Als Sprachrohr für die Trauerfamilie und Freunde, als Botschafterin für das,
was der verstorbene Mensch (mutmaßlich) seinen Lieben noch sagen und der Nachwelt hinterlassen wollte.
In meinem Empfinden klingt es zurückhaltender und, dem Anlass entsprechend, passender und schöner, die Angehörigen in
direkter Ansprache in die Rede einzubinden und einfach zu sagen:
"Wenn Sie, lieber Herr Manfred Mustermann von Ihrer lieben Schwester erzählen, werden so schöne Kindheitserinnerungen lebendig..."
Wenn unsere Worte trösten und verzaubern, wenn sie helfen, harmonisch und rund Abschied zu nehmen,
erkundigen sich die Gäste ohnehin "wer war denn diese*r Redner*in?"
Dezente Grüße,
Anja Weiß