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Vorsorge für die eigene, spätere Trauerfeier – macht das Sinn?

Vorsorge für die eigene, spätere Trauerfeier – macht das Sinn?

Anja_Weiss

Moderator/in

77
02-09-2022, 20:55 #1
Unsere Redner*innen der Trauerfeier-Hilfe sind allesamt qualifiziert ausgebildete Trauerredner*innen, die nicht nur außerkirchliche Trauerfeiern vor Ort am Beerdigungstag begleiten, sondern auch Vorsorgetrauerreden verfassen für Kunden, die bereits zu Lebzeiten festlegen möchten, wie ihre spätere Trauerrede inhaltlich gestaltet werden soll.

Manche Menschen sind der Ansicht: „Was interessiert mich das noch nach meinem Tod? Wenn ich gestorben bin, bekomme ich davon ja doch nichts mehr mit!“ Ob wir in dieser Weise darüber denken, dies für wahrscheinlich halten, hängt von unserem Weltbild ab.
Angenommen, es wäre so, dass wir von unserer eigenen Beerdigung nichts mehr mitbekommen, was eine weit verbreitete, aber dennoch persönliche Vorstellung, eine Hypothese ist und nicht die absolute Wahrheit sein muss....
Doch was wäre dann mit unseren Angehörigen?
Wenn wir diese Welt verlassen, stürzen auf unsere hinterbliebenen Angehörigen viele Fragen ein, die sie in unserem Sinne beantworten müssen.
Sie sind oft hilflos und fühlen sich überfordert mit all diesen zu treffenden Entscheidungen im Todesfall eines lieben, nahestehenden Menschen.

Wenn wir zu unseren Lebzeiten vorsorglich Antworten auf diese Fragen finden, sind wir fürsorglich zu unseren Hinterbliebenen, die sich dann in Trauer befinden, möglichst alles recht machen wollen und diese Entscheidungen nicht mehr treffen müssen.
Es kann so gut und hilfreich sein, für unsere Lieben, die später um uns trauern, ihnen zu unseren Lebzeiten bereits Entscheidungen über den musikalischen Rahmen und den Inhalt der Trauerrede abzunehmen, indem WIR entscheiden, welche Musik gespielt und welche Worte gesprochen werden sollen.
Darf die Exfrau/der Exmann, der ja einmal wichtig war und zu unserem Leben gehörte, in der Trauerrede genannt werden?
Der Verwandte, mit dem wir bereits schon seit Jahren keinen Kontakt mehr haben?

Wünschen wir uns , dass das Vater unser gebetet wird? Oder hätten wir lieber eine stille Gedenkminute, die jedes Familienmitglied, jeder Trauergast für sich nach seinen Wünschen füllen kann: Sei es die schönste Erinnerung an uns, gute Wünsche, die unsere Seele nun begleiten sollen, oder für ein stilles, eigenes Gebet?

Trauerredner, die sich zu Lebzeiten des Menschen der Vorsorge für das letzte, stille Fest widmen, können da gut beraten. Sie können bei ihrer Begleitung einer Trauerfeier die gesamte Bandbreite an Weltbildern, Glauben oder Nichtglauben abdecken: Atheistisch-weltlich, spirituell, buddhistisch, muslimisch, hinduistisch, christlich orientiert.
Je nach eigenem Weltbild, klingt das in der künftigen Trauerrede sehr unterschiedlich – und damit für uns stimmig, oder auch nicht.
Ein Beispiel:
Es gibt viele Menschen, sicherlich auch einige unter Ihnen, die einen Garten haben, ihn hegen und pflegen, und das als geliebtes Hobby empfinden.
Ein passendes Zitat, das den verstorbenen Menschen mit seinen schönsten Wesenszügen oder seiner größten Leidenschaft beschreibt, kann von den Angehörigen als warm und Verbundenheit stärkend empfunden werden.
Nehmen wir das Beispiel des Gartenliebhabers.
Wenn ein Mensch zu Lebzeiten komplett weltlich eingestellt war, also glaubte, dass er sein Körper ist, so dürfte folgender Spruch zu seinem Begräbnis passen:

Du siehst den Garten nicht mehr grünen,
in dem Du einst so froh geschafft.
Siehst Deine Blumen nicht mehr blühen,
weil Dir der Tod nahm alle Kraft.
Schlaf nun in Frieden, ruhe sanft,
und hab' für alles vielen Dank.
Unbekannter Verfasser


Hat ein Mensch zu Lebzeiten allerdings geglaubt, dass seine Seele nach dem Tode weiterlebt, so können wir ihm oder ihr wünschen:

Mögest Du,
wohin Du gehst,
einen neuen Garten vorfinden,
noch unbestellt, wo Du
mit beiden Armen anpackst,
der Ahnen gedenkst
und den Pflanzen Liebe schenkst,
damit alles bereit ist,
wenn wir nachkommen.
Oliver Steinkamp
Es heißt, nirgendwo wird so viel gelogen, wie auf Beerdigungen. So soll es nicht sein!

Deshalb wünsche ich mir, dass so viele Menschen wie möglich sich zu Lebzeiten bereits über ihr Weltbild im Klaren werden und am besten bereits ihre eigene Trauerrede schon verfassen lassen, damit ein sowohl professioneller, als auch warmherziger Rahmen und Inhalt für das spätere Begräbnis garantiert wird.

Meinen Kolleginnen und Kollegen aus unserem Rednerpool ist es, genauso wie mir, ein Herzensanliegen, in dieser Weise dienen zu dürfen!
Und um einer insgeheimen, vielleicht etwas abergläubischen Befürchtung zuvor zu kommen:
Nein, dadurch holt man sich gewiss nicht den eigenen Tod vorschnell ins Haus!
Herzliche Vorsorgegrüße,
Anja Weiß
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-09-2022, 20:55 von Anja_Weiss.
Anja_Weiss
02-09-2022, 20:55 #1

Unsere Redner*innen der Trauerfeier-Hilfe sind allesamt qualifiziert ausgebildete Trauerredner*innen, die nicht nur außerkirchliche Trauerfeiern vor Ort am Beerdigungstag begleiten, sondern auch Vorsorgetrauerreden verfassen für Kunden, die bereits zu Lebzeiten festlegen möchten, wie ihre spätere Trauerrede inhaltlich gestaltet werden soll.

Manche Menschen sind der Ansicht: „Was interessiert mich das noch nach meinem Tod? Wenn ich gestorben bin, bekomme ich davon ja doch nichts mehr mit!“ Ob wir in dieser Weise darüber denken, dies für wahrscheinlich halten, hängt von unserem Weltbild ab.
Angenommen, es wäre so, dass wir von unserer eigenen Beerdigung nichts mehr mitbekommen, was eine weit verbreitete, aber dennoch persönliche Vorstellung, eine Hypothese ist und nicht die absolute Wahrheit sein muss....
Doch was wäre dann mit unseren Angehörigen?
Wenn wir diese Welt verlassen, stürzen auf unsere hinterbliebenen Angehörigen viele Fragen ein, die sie in unserem Sinne beantworten müssen.
Sie sind oft hilflos und fühlen sich überfordert mit all diesen zu treffenden Entscheidungen im Todesfall eines lieben, nahestehenden Menschen.

Wenn wir zu unseren Lebzeiten vorsorglich Antworten auf diese Fragen finden, sind wir fürsorglich zu unseren Hinterbliebenen, die sich dann in Trauer befinden, möglichst alles recht machen wollen und diese Entscheidungen nicht mehr treffen müssen.

Es kann so gut und hilfreich sein, für unsere Lieben, die später um uns trauern, ihnen zu unseren Lebzeiten bereits Entscheidungen über den musikalischen Rahmen und den Inhalt der Trauerrede abzunehmen, indem WIR entscheiden, welche Musik gespielt und welche Worte gesprochen werden sollen.
Darf die Exfrau/der Exmann, der ja einmal wichtig war und zu unserem Leben gehörte, in der Trauerrede genannt werden?
Der Verwandte, mit dem wir bereits schon seit Jahren keinen Kontakt mehr haben?

Wünschen wir uns , dass das Vater unser gebetet wird? Oder hätten wir lieber eine stille Gedenkminute, die jedes Familienmitglied, jeder Trauergast für sich nach seinen Wünschen füllen kann: Sei es die schönste Erinnerung an uns, gute Wünsche, die unsere Seele nun begleiten sollen, oder für ein stilles, eigenes Gebet?

Trauerredner, die sich zu Lebzeiten des Menschen der Vorsorge für das letzte, stille Fest widmen, können da gut beraten. Sie können bei ihrer Begleitung einer Trauerfeier die gesamte Bandbreite an Weltbildern, Glauben oder Nichtglauben abdecken: Atheistisch-weltlich, spirituell, buddhistisch, muslimisch, hinduistisch, christlich orientiert.
Je nach eigenem Weltbild, klingt das in der künftigen Trauerrede sehr unterschiedlich – und damit für uns stimmig, oder auch nicht.
Ein Beispiel:
Es gibt viele Menschen, sicherlich auch einige unter Ihnen, die einen Garten haben, ihn hegen und pflegen, und das als geliebtes Hobby empfinden.
Ein passendes Zitat, das den verstorbenen Menschen mit seinen schönsten Wesenszügen oder seiner größten Leidenschaft beschreibt, kann von den Angehörigen als warm und Verbundenheit stärkend empfunden werden.
Nehmen wir das Beispiel des Gartenliebhabers.
Wenn ein Mensch zu Lebzeiten komplett weltlich eingestellt war, also glaubte, dass er sein Körper ist, so dürfte folgender Spruch zu seinem Begräbnis passen:

Du siehst den Garten nicht mehr grünen,
in dem Du einst so froh geschafft.
Siehst Deine Blumen nicht mehr blühen,
weil Dir der Tod nahm alle Kraft.
Schlaf nun in Frieden, ruhe sanft,
und hab' für alles vielen Dank.
Unbekannter Verfasser


Hat ein Mensch zu Lebzeiten allerdings geglaubt, dass seine Seele nach dem Tode weiterlebt, so können wir ihm oder ihr wünschen:

Mögest Du,
wohin Du gehst,
einen neuen Garten vorfinden,
noch unbestellt, wo Du
mit beiden Armen anpackst,
der Ahnen gedenkst
und den Pflanzen Liebe schenkst,
damit alles bereit ist,
wenn wir nachkommen.
Oliver Steinkamp
Es heißt, nirgendwo wird so viel gelogen, wie auf Beerdigungen. So soll es nicht sein!

Deshalb wünsche ich mir, dass so viele Menschen wie möglich sich zu Lebzeiten bereits über ihr Weltbild im Klaren werden und am besten bereits ihre eigene Trauerrede schon verfassen lassen, damit ein sowohl professioneller, als auch warmherziger Rahmen und Inhalt für das spätere Begräbnis garantiert wird.

Meinen Kolleginnen und Kollegen aus unserem Rednerpool ist es, genauso wie mir, ein Herzensanliegen, in dieser Weise dienen zu dürfen!
Und um einer insgeheimen, vielleicht etwas abergläubischen Befürchtung zuvor zu kommen:
Nein, dadurch holt man sich gewiss nicht den eigenen Tod vorschnell ins Haus!
Herzliche Vorsorgegrüße,
Anja Weiß

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